Presseinformation

IHK erkennt Qualifizierungsmaßnahme an:

Zertifikate für Fairkauf-Mitarbeiter

Reutlingen. Drei Teilnehmern der Fortbildungsmaßnahme „Qualifizierung im Handel“ wurde am Dienstag, den 10. April 2001 das IHK-Zertifikat verliehen. Die Weiterbildung bietet der Förderverein Sozialer Betriebe e.V. Reutlingen (FSB) den Beschäftigten des Gebrauchtwaren-Kaufhauses Fairkauf in Reutlingen an. Mit dem rund zwölf Monate dauernden Lehrgang, der von der Industrie- und Handelskammer Reutlingen (IHK) anerkannt ist, verbessern sich die Chancen für Langzeitarbeitslose auf Eingliederung in das Berufsleben deutlich.

Heike Woitzeck, Gerd Giess und Christel Moritz heißen die erfolgreichen Teilnehmer, denen das IHK-Zertifikat verliehen wurde. Damit haben die drei ehemaligen Langzeitarbeitslosen ihre Perspektiven auf eine Zukunft mit Arbeitsplatz spürbar erhöht. „Mit dem Zertifikat wird mir jetzt beim Arbeitsamt eine Weiterbildung mit EDV, Wirtschaftsenglisch und Buchhaltung ermöglicht“, sagt Heike Woitzeck, „vor einem Jahr hätten die bei so einem Wunsch von mir nur mit den Achseln gezuckt.“

Parallel zu ihrer praktischen Tätigkeit bei Fairkauf können die Mitarbeiter an Theoriestunden teilnehmen. Dort werden ihnen die Grundlagen der Arbeitssicherheit, des kaufmännischen Rechnens und vieles mehr vermittelt. Im Anschluss an den Unterricht wird das Theoriewissen mit Tests geprüft. Die bestandenen Prüfungen sind Basis für das Zertifikat. Damit gelangen die meist ungelernten Arbeitnehmer auf die gleiche Stufe wie nach der Zwischenprüfung für Verkäufer. Gerade im Hinblick auf den großen Personalbedarf im Einzelhandel ist das eine gute Ausgangsposition.

„Am Anfang waren wir schon etwas skeptisch, ob das klappt“, meint Wulf Staub, Leiter Fortbildung bei der IHK in Reutlingen, „denn normalerweise führen wir die Qualifizierungen, die wir zertifizieren, selber durch.“ Der FSB und sein Vorsitzender Alfons Eckmann konnte Fachleute aus namhaften Unternehmen, wie beispielsweise von Bosch in Reutlingen, als ehrenamtliche Dozenten für die Theorieeinheiten gewinnen. So stand der Anerkennung als Zertifikat-Lehrgang nichts mehr im Wege.

Gerade für Langzeitarbeitslose ist eine Umstellung auf regelmäßige Arbeits- und Lernphasen nicht immer einfach. Hier helfen die besonderen Arbeitsbedingungen bei Fairkauf. Solidarität zwischen den Beschäftigten, gegenseitige Hilfe wenn es Probleme bei der Kinderbetreuung, Verständnis- und Sprachprobleme bei ausländischen Kollegen oder sonstiges gibt, prägen die Atmosphäre. Das Ziel ist, etwas zu lernen, auch wenn dafür manchmal aus zwei Stunden fünf werden. „Den Leistungsdruck machen sich die Leute selbst - ‚ich will‘ wird zu ihrer Devise“, sagt Alfons Eckmann.

„Die Fairkauf-Maßnahme zeigt, dass sich soziales Engagement von Wirtschaftsunternehmen auch im Qualifikationssektor lohnt. Die Freistellung von Mitarbeitern, die solche Schulungen betreuen muss als Förderung weiter ausgebaut werden“, regt Alfons Eckmann für die Zukunft an. Das Know-how, das solche Profis den Lehrgangs-Teilnehmern vermitteln, steht anschließend wieder dem Arbeitsmarkt zur Verfügung.

Das „Fair-Kaufhaus“ befindet sich in Reutlingen in der St. Leonhard-Str. 22 (Nähe Leonhardsplatz) und ist Montag bis Freitag von 9.30 bis 17 Uhr und Samstag von 9 bis 13 Uhr geöffnet.

Ein Foto der Zertifikat-Überreichung mit der Kennung „Fairkauf-Zertifikat“ im jpg-Format ist per E-Mail beziehungsweise ISDN-Leitung an Sie unterwegs.

Fairkauf GmbH, Lisa Kappes-Sassano,
Tel.: 07121/34 67 16 / Fax: 07121/49 21 87
10. April 2001

Mit IHK-Urkunden in der Hand haben drei ehemalige Langzeitarbeitslose rosige Chancen auf dem Arbeitsmarkt. 2. v.l. Wulf Staub, Leiter Fortbildung IHK Reutlingen, 2. v. r. Alfons Eckmann, 1. Vorsitzender des Förderverein Sozialer Betriebe e.V.